Impressionen

Fotos © Dagmar Schweickert

Woodvibrations – Waldbaden mit Musik

VG Aar-Einrich, 16. August 2020

„Wood-vibrations“ verwöhnten die Menschen mit Lebenslust

Die ersten „wood-vibrations“ in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich haben sich noch besser angefühlt als erwartet. Es stimmte einfach alles: Strahlender Sonnenschein, bestens gelaunte Besucher und hochmotivierte Musiker machten das Waldbaden mit Musik zu einer rundum gelungenen Veranstaltung des Dialogs Aar-Einrich.

Gleich mittags strömten von der ersten Minute an die Besucher genau so, wie Organisator Matthias Frey es sich vorgestellt hatte, zum Radweg zwischen Allendorf und Zollhaus: Zu Fuß, mit Leiterwagen, auf dem Fahrrad, Oma und Opa, Enkel, kleine Grüppchen oder auch einzelne Genießer. Sie alle machten sich in der ein oder andere Richtung auf den Weg, um den Wald an diesem Sonntag auf ganz besondere Weise zu erleben. Waldbaden mit Musik war angesagt, Konzerte open air und unplugged, mitten im Wald. Die Abstandsregeln wegen der Coronapandemie konnten an der frischen Luft leicht eingehalten werden – auf spaßige Weise erinnerten außerdem die Mitglieder Katzenelnbogener Kiremsgesellschaft daran: Sie hatten sich überdimensionale Hula-Hoop-Reifen umgeschnürt, die sie mit den typischen bunten Kirmesbändern verziert hatten. „Das war eine wirklich sympathische und lustige Art, an die Abstandsregeln zu erinnern“, freuten sich Matthias Frey und Verbandsgemeindebürgermeister Harald Gemmer, als sie die lustige Truppe auf dem Waldweg erblickten.

Auf der 4,5 Kilometer langen „Wandelmeile“ tauchten sie dann immer wieder und meist unerwartet auf: Bands, Sänger, Künstler, Schauspieler. Manchmal kündigten sie sich mit ihrer Musik aus der Ferne an, nur akustisch allerdings, denn der Blick auf die sympathischen, kreativen „Wegelagerer“ ergab sich oft erst im allerletzten Moment, wenn man fast schon direkt vor ihnen stand. Und da saßen sie dann oder standen, spielten Akkordeon oder Geige, gaben Kurzgeschichten zum Besten oder rockten auch schon mal unplugged in den fast wolkenlosen Himmel hinauf.

Die Zuschauer genossen den Nachmittag jeder auf seine Weise: Manch einer verweilte nur kurz, um bald schon zur nächsten Künstlerstation weiter zu schlendern, andere ließen sich nieder, sogen den Moment auf. Ein Pärchen entdeckte eine Bank jenseits des Waldrands, genoss den Blick aufs Feld und hatte die „wood-vibrations“ als verträumte Hintergrundmelodie.

Eine weitere, ganz besondere und selten gewordene Zutat machte diesen Nachmittag so unvergleichlich und intensiv – immer wieder schwärmten die Menschen, die aus der gesamten Region gekommen waren und nun auf dem Radweg wandelten: „Endlich wieder andere Menschen treffen, endlich wieder ein bisschen so fühlen wie früher. Sich treffen, plaudern – es tut so gut!“ Das war ein Dialog Aar-Einrich, der seinem Namen also alle Ehre machte. Und noch bevor die ersten „wood-vibrations“ gemütlich im Wald verklangen und der eifrig genutzte Shuttlebus seine letzte Runde zwischen Allendorf und Zollhaus drehte, gab es auch das wieder und wieder zu hören: „Bitte wiederholt das nächstes Jahr, es war einfach wunderbar!“

All diese wunderbaren Künstler haben dazu beigetragen, die ersten „wood-vibrations“ zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen:

Joachim Wester (freie Rede, begnadeter Geschichtenerzähler)

unbagged: Simon Gödekemeyer /Akustik Gitarre und Gesang, Jörg Weyerhäuser / Bass, Daniel Vogt / Leadgitarre., Dennis Schweikert / Cajon  &  Rolf Breitscheid – Didgeridoo

Nixdruff: Michael Friedrich / Gitarre, Alfred Schade / Bass, Beate Schade / Cajon, Jörg Klapproth / Schlagzeug, Cajon , Stephan van den Brurck / Saxophon, Andreas Grunwald / Gesang, Elena / Violine, Wilhelm Rahn; Mundharmonika, Melodica, Keyboard

Manuel Mohr: Malerei

Duo Cantabile:  Ursula Herrmann / Akkordeon, Lilian Jakob / Violine

Björn Meindl / Gitarre und Gesang

Dieter Kremer / Cajon, Perkussion, Mundharmonika

Holz-Skulpturen: Ralf Schlarp

Kurt Hummel / Gitarre

blue current: Axel Wienker / Contrabass, Detlef Rieger / Gesang, Carlo Rieger / Perkussion, Jaqueline Schneider / Gesang, Felix Wienker / Klavier

Maso Maso: Hedij Heine / Sopran-Saxophon, Ute Khodakast / Tenor-Saxophon, Helmut Kern – Alt-Saxophon, Renate / Alt- Saxophon, Elke Wiegratz / Perkussion, Carlo Rieger / Perkussion, Detlef Rieger / Gitarre

Waldschule: Kerstin Christ, Rolf Friedrich.

Takashi Johrden / Gitarre

Herzwind-Duo: Micha Steinhauer / Gitarre und Gesang & Luna Freiflug / Gesang

Chapiteau Theater: Manfred Kessler

Alfred Weber  Literatur-Vortrag

Tilmann Höhn / Gitarre  und Jens Biehl / Perkussion

katholische Kirche Zollhaus:

Mechthild Kitzler / Literatur-Vortrag, Manuela Dietrich / Orgel, Marie Runge / Gesang,

Dominik Gerber / Orgel

Kirmesgesellschaft Katzenelnbogen:

„Bitte-Abstand-halten-freundliche-Erinnerungs-Hula-Hoop-Reifen“-Performance

Fröhliche Musik, freundliche Menschen und ganz viel Lebenslust erwartet alle, die die ersten „Wood Vibrations“ am Sonntag, 16. August, entlang des Loreley-Aar-Radweg  miterleben.

Aar-Einrich. Die Idee hinter dem „Wald-Baden mit Musik“ für alle Bürger ist so einfach wie umwerfend: Anstatt das ursprünglich geplante, ganzjährige Kulturfestival Dialog Aar-Einrich wegen Corona ausfallen zu lassen, hat Organisator Matthias Frey zusammen mit vielen kreativen Köpfen einfach eine neue Idee ins Leben gerufen: Einen ganzen Sonntagnachmittag lang wandeln oder radeln Familien, Senioren, Singles oder kleine Grüppchen – entspannt von zwei Gemeinden aus aufeinander zu und werden plötzlich zum Publikum: Sie dürfen sich auf jede Menge kultureller Überraschungen mitten im Wald freuen.